Schlafmedizin und Schlafkultur
Noch vor 150 Jahren bestimmte vor allem der Hell-Dunkel-Zyklus von Tag und Nacht Lebens- und Arbeitsabläufe. Der Wechsel von Wachen und Schlafen war eingebettet in die physikalischen Abläufe des Sonnensystems. Da diese mit hoher Präzision ablaufen, waren die Schlafgewohnheiten unserer Vorfahren vor allem auch durch eine ausgeprägte Regelmäßigkeit gekennzeichnet. Dies hat sich radikal verändert.
Mit dem Wechsel der Lebensgewohnheiten, zunehmenden Verfügbarkeitsansprüchen und damit verbunden abnehmender Regelmäßigkeit des Schlaf-Wach-Zyklus, rücken auch Beeinträchtigungen der Schlafqualität – von der Befindlichkeitsstörung bis zur manifesten Erkrankung – zunehmend in den Blickpunkt. Schlafstörungen nehmen in Deutschland zu, das zeigt u. a. der DAK-Gesundheitsreport von 2017. Schlafstörungen können unterschiedliche Ursachen haben, z. B. belastende Arbeitsbedingungen, die ständige Verfügbarkeit durch die mobilen Medien, aber auch organische Faktoren.

Dieser Kurs beschäftigt sich hauptsächlich mit der Beschreibung, Diagnostik und Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen, es werden aber auch andere neurologisch oder psychisch bedingte Schlafstörungen differenzialdiagnostisch beleuchtet.
Wir schlagen einen Bogen von den kulturellen Hintergründen der gesellschaftlichen Wertigkeit von Schlaf und den sehr unterschiedlichen Organisationsformen des Schlafes zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten über die physiologischen Grundlagen des Schlafes, zum weiten Spektrum der Schlafkrankheiten im engeren Sinne und den schlafbezogenen Erkrankungen, den Möglichkeiten, diese zu diagnostizieren und messtechnisch zu erfassen und daraus therapeutische Konsequenzen zu ziehen.
Sie werden die ätiologischen und pathophysiologischen Hintergründe kennenlernen (soweit sie bekannt und verstanden sind) schlafbezogene Atmungsstörungen und andere schlafbezogene Erkrankungen diagnostizieren und voneinander abgrenzen können und therapeutische Wege erarbeiten. Diese bewegen sich von einfachen Regeln der Schlafhygiene über die pharmakologische Intervention bis zu komplexen Therapieansätzen, die angesichts der Komplexität des pathologischen Geschehens auch in vielen Fällen eingesetzt werden.

Inhalte des Kurses Schlafmedizin sind:
- Kulturgeschichte des Schlafes
- Physiologie und Pathologie des Schlafes
- Ätiologie und Pathophysiologie schlafbezogener Krankheitsbilder, insbesondere schlafbezogener Atmungsstörungen
- Diagnostik bei schlafbezogenen Erkrankungen, insbesondere schlafbezogener Atmungsstörungen
- Therapeutische Behandlungsoptionen

Der Kurs Schlafmedizin ist interessant für:
- Ärzte und Ärztinnen mit Fachrichtung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Neurologie, Pädiatrie, Psychiatrie und Psychotherapie oder Innere Medizin und Allgemeinmedizin bzw. der Innere Medizin und Pneumologie
- Psychologen/Psychologinnen
- Psychotherapeuten/Psychotherapeutinnen
- weitere medizinische Fachkräfte
- Assistenten/Assistentinnen in Schlaflaboren
- Mitarbeiter/-innen bei Krankenversicherungen
- Alle, für die CME-Punkte interessant sind. Sie erhalten zusätzlich zum Zertifikat 150 CME-Punkte
Kurs Schlafmedizin: Anschaulich und methodisch vielfältig erklärt
Die Inhalte werden Ihnen durch didaktisch gestaltete Studienhefte vermittelt. Unsere Lehrenden begleiten Sie dabei.
Die Studienhefte stehen Ihnen so zur Verfügung, wie Sie am besten lernen können: Als gedrucktes Heft, das Sie nach Hause geschickt bekommen, und teilweise auch in diversen digitalen Formaten. Über Ihre Lernplattform können Sie die Studienhefte bequem als PDF herunterladen, manche auch in allen gängigen E-Book-Formaten oder sogar mit Audiofunktion.
Ihre Studienhefte werden durch Web-Based-Trainings ergänzt, in denen Sie mittels Quizaufgaben das Gelesene wiederholen, anwenden und festigen können.
Fahren Sie mit der Maus über ein Icon, um mehr zu den Formaten zu erfahren.






Download zum Kurs Schlafmedizin und Schlafkultur
Physiologie des Schlafes
Schlafmedizin und Schlafkultur im Überblick
ZFU-Zulassungsnummer
7304717
Kursgebühr
230,- Euro/Monat = 690,- Euro/gesamter Zertifikatskurs
Kursdauer
3 Monate (kostenlose Verlängerung 6 Wochen)
Teilnahmevoraussetzung
Für den Zertifikatskurs ist ein umfassendes medizinisches Wissen erforderlich.
Studienmaterial
5 Studienhefte / Zugang zu diversen Literaturpaketen von SpringerLink
Prüfung
5 Einsendeaufgaben, 1 Fallaufgabe
Credit Points
6
Kurselemente
- Schlaf in alten Hochkulturen
- Traum – der Bruder des Schlafens
- Schlafbetrachtung vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert
- Modernes Schlafverständnis
- Chronobiologische Voraussetzungen
- Schlafregulation
- Schlafmuster in unterschiedlichen Lebensphasen
- Der Schlaf des gesunden Menschen
- Schlafapnoe
- Narkolepsie
- Restless-Legs-Syndrom und Periodic Limb Movement Syndrom
- Psychophysiologische Insomnie
- Elektroenzephalogramm
- Atembezogene Diagnostik
- Elektrookulogramm (EOG)
- Elektromyogramm (EMG)
- Pupillografischer Schläfrigkeitstest
- Vigilanz- und Aufmerksamkeitstests
- Die Polysomnografie als Voraussetzung für therapeutische Maßnahmen
- Diagnostisches Prozedere und gesetzliche Regelungen bei schlafbezogenen Angststörungen
- Therapie der Schlafapnoe
- Therapie der Narkolepsie
- Therapie des Restless-Legs-Syndroms
- Therapie der psychophysiologischen Insomnie

Ihr Kursleiter
Prof. Dr. med Karl-Otto Steinmetz
Mediziner, Physiker, niedergelassener Arzt als Internist, Pneumologe und Umweltmediziner, Lehrbeauftragter der TU Darmstadt/FB Biologie, Expertise in Forschung und Lehre.