Berlin (dpa)
Die Pflege im Heim wird für Pflegebedürftige und ihre Familien immer teurer. Die selbst zu zahlenden Anteile stiegen weiter auf nun 2125 Euro pro Monat im bundesweiten Schnitt - 57 Euro mehr als zu Jahresbeginn und 110 Euro mehr als Mitte vergangenen Jahres.
Das geht aus neuen Daten des Verbands der Ersatzkassen mit Stand vom 1. Juli hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Es gibt aber weiter erhebliche regionale Unterschiede. Im Vergleich der Bundesländer am teuersten bleiben Heimplätze in Nordrhein-Westfalen mit nun durchschnittlich 2496 Euro. Am niedrigsten ist die Belastung für Heimbewohner dagegen in Sachsen-Anhalt mit 1539 Euro im Monat.
In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen daneben aber noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen dazu. Der Eigenanteil allein für die reine Pflege stieg nun im bundesweiten Schnitt auf 873 Euro, nachdem es zum 1. Januar 2021 noch 831 Euro gewesen waren.
Entlastung soll eine Pflegereform bringen, die die Koalition noch beschlossen hat. Heimbewohner bekommen demnach ab 1. Januar 2022 einen neuen Zuschlag. Der Eigenanteil für die reine Pflege soll damit im ersten Jahr im Heim um 5 Prozent sinken, im zweiten Jahr um 25 Prozent, im dritten Jahr um 45 Prozent und ab dem vierten Jahr um 70 Prozent. Die Vorstandschefin des Verbandes der Ersatzkassen, Ulrike Elsner, sagte der dpa, diese «kleine Pflegereform» reiche bei weitem nicht aus. Es gelte, Pflegebedürftige spürbar zu entlasten und die Finanzierung langfristig zu sichern. Nötig sei unter anderem ein dauerhaft höherer Steuerzuschuss für die Pflegeversicherung.