Berlin (dpa)
Die wachsende Zahl an Zuwanderern vor allem aus EU-Ländern hat einem Bericht zufolge die Finanzlage der deutschen Sozialversicherung verbessert.
Deshalb seien Renten- und Krankenkassenbeiträge trotz kostspieliger Reformen auf absehbare Zeit stabil, schreibt das „Handelsblatt“ (Mittwoch) unter Berufung auf Daten der Deutschen Rentenversicherung. Um 1,7 Millionen oder 53 Prozent ist demnach die Zahl der Sozialbeitragszahler mit einem ausländischen Pass zwischen 2008 und 2015 gestiegen. Die Zahl der Beitragszahler aus den EU-Mitgliedsländern verdoppelte sich sogar von einer auf zwei Millionen, schrieb die Zeitung.
„Die Zahlen zeigen: Die Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt klappt mittlerweile gut“, sagte der CDU-Rentenexperte Peter Weiß der Zeitung. Das bringe der Sozialversicherung mehr Einnahmen. „Ich würde mir wünschen, dass das in der aktuellen Debatte über Flüchtlinge und Zuwanderung mehr in den Vordergrund gerückt wird.“ Die SPD-Gesundheitsexpertin Hilde Mattheis betonte, die Zahlen zeigten, dass Zuwanderung Deutschland nicht nur kulturell, „sondern auch ganz konkret durch die Stärkung unserer Sozialversicherungssysteme“ bereichere. „Diesen Beleg sollten sich AfD und andere Populisten hinter den Spiegel klemmen, wenn sie wieder mal gegen Flüchtlinge und Zuwanderer in Deutschland hetzen wollen“, betonte Mattheis.