Berlin (dpa)
In rund 11 000 Fällen wurden Patienten im vergangenen Jahr bei den Gutachterstellen der Ärzteschaft mit Verdacht auf Behandlungsfehler vorstellig. Das geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) aus einer neuen Statistik der Bundesärztekammer hervor.
Details wollen die Ärztevertreter heute in Berlin mitteilen.
Damit gab es zuletzt in etwa so viele Anträge wie 2011 mit 11 107 solcher Beschwerden. Die Gutachter entschieden damals in 7452 Fällen. In gut 30 Prozent der Fälle stießen sie auf Fehler.
Unter anderem auch die Krankenkassen befassen sich mit Behandlungsfehlern. Vor einem Monat teilte ihr Medizinischer Dienst (MDK) mit, dass seine Experten im vergangenen Jahr 3932 Fehler bestätigten. Die MDK-Gutachter erstellten 12 483 Expertisen zu vermuteten Behandlungsfehlern.
Die Dunkelziffer gilt als hoch. Niemand weiß, wie viele Fälle direkt bei Gerichten und Versicherungen landen. Das Patientenrechtegesetz der schwarz-gelben Koalition, das vor rund vier Monaten in Kraft trat, stärkt Fehlermeldesysteme in Kliniken. Rufe nach einem bundesweiten Behandlungsfehlerregister blieben bisher ungehört.