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ZAHL DER BESCHÄFTIGTEN IN PFLEGEBERUFEN STEIGT WEITER

Allen Hiobsbotschaften zum Trotz: Die Zahl der Menschen, die in Deutschland in Pflegeberufen arbeiten, steigt. Einen Mangel an Fachkräften gibt es dennoch. Und die Zuwanderung reicht nicht aus, um ihn zu decken.

Nürnberg (dpa)

 Die Zahl der Beschäftigten in Pflegeberufen in Deutschland nimmt weiter zu - trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Fachkräftemangels. Im Jahr 2021 seien rund 1,67 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig in der Pflege beschäftigt gewesen, rund 44 300 mehr als ein Jahr zuvor, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg zum „Tag der Pflegenden“ mit, der an diesem Donnerstag begangen wird.

In der Altenpflege habe die Zahl binnen eines Jahres um rund 12 700 auf 627 900 zugenommen, in der Gesundheitspflege um 31 600 auf 1,04 Millionen. Der Anstieg verteile sich sowohl auf Vollzeit- als auch Teilzeitbeschäftigte. Der Trend ist seit 2017 ungebrochen: In den fünf Jahren gab es in der Altenpflege einen Beschäftigtenzuwachs um zwölf Prozent, in der Gesundheitspflege um neun Prozent. Über alle Berufe lag das Beschäftigungswachstum nur bei fünf Prozent, teilten die Nürnberger Statistiker mit.

Gebraucht würden vor allem Fachkräfte. Auf 12 900 freie Stellen für Fachkräfte in der Gesundheitspflege kämen derzeit 5 400 Arbeitslose. Bei den weniger qualifizierten Helfern ist das Verhältnis umgekehrt - dort gibt es deutlich mehr Bewerber als Stellen. Die Bundesagentur fördere deshalb die Aus- und Weiterbildung von Pflegefachkräften.

Zudem werde versucht, Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen, hieß es. Mit dem Programm „Triple Win“, das vor allem sicherstellen soll, dass die Anwerbung der Menschen rechtlich und moralisch einwandfrei verläuft und die Herkunftsländer ebenfalls profitieren, seien bisher gut 3500 Pflegefachleute nach Deutschland gekommen.

Eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt jedoch auch, dass die Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt - vor allem aus Ländern außerhalb der EU - in der Corona-Pandemie deutlich gesunken ist. Die Nettozuwanderung betrug dem IAB zufolge im ersten Halbjahr 2021 rund 134 000 Personen, 33 Prozent weniger als noch 2019. Das IAB geht davon aus, dass pro Jahr 400 000 Zuwanderer nötig sind, um das Arbeitskräftepotenzial in Deutschland stabil zu halten.

 

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