Genf/Hannover (dpa)
Die weltweite Lebenserwartung ist nach Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO stark gestiegen. Sie kletterte seit dem Jahr 2000 um 5 auf 71,4 Jahre, wie die WHO am Donnerstag in Genf mitteilte. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede:
Während neugeborene Kinder in 29 wohlhabenden Ländern eine Lebenserwartung von durchschnittlich mindestens 80 Jahren haben, beträgt die Lebenserwartung in 22 Ländern südlich der Sahara weniger als 60 Jahre.
Die Durchschnitts-Lebenserwartung für Frauen ist in Japan mit 86,8 Jahren am höchsten, bei Männern nimmt die Schweiz mit 81,3 Jahren den Spitzenplatz ein. Schlusslicht für beide Geschlechter ist der Statistik zufolge das westafrikanische Sierra Leone: Dort leben Frauen im Schnitt 50,8 Jahre und Männer 49,3 Jahre.
Die gestiegene Lebenserwartung zeige, dass sich Investitionen in die Gesundheitsversorgung sowie in medizinische Forschung auszahlen, sagte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung in Hannover. Afrika hinke hinterher: „Obwohl der Kontinent am stärksten durch vermeidbare Krankheiten wie Aids und Malaria betroffen ist, gibt es beispielsweise nur zwei Ärzte pro 10 000 Einwohner“, sagte sie. In Europa seien es 16-mal so viele.