Dortmund (dpa)
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz ist im vergangenen Jahr so häufig um Rat gefragt worden wie noch nie.
Rund 30 000 Menschen hätten am Telefon Fragen zu den neuen Pflegestufen, zu Patientenverfügungen, langen Wartezeiten bei Facharztterminen oder Problemen mit Krankenkassen gestellt. „Die Defizite, die wir seit Jahren beobachten, werden nicht weniger“, bilanzierte Vorstand Eugen Brysch am Donnerstag in Dortmund.
Fast jeder dritte Ratsuchende wollte Fragen zu Patientenverfügungen klären lassen. Ursache sei ein Beschluss des Bundesgerichtshofs zur Genauigkeit der Verfügungen gewesen. Der BGH fordert detaillierte Formulierungen in den Dokumenten. Zahlreiche Menschen seien deshalb verunsichert gewesen und hätten sich beraten oder bestehende Dokumente überprüfen lassen.
Bürger können das Servicetelefon für eine erste Beratung kostenlos nutzen. Intensivgespräche sind Mitgliedern sowie Pflegebedürftigen ab Pflegegrad 4 und schwer dementiell erkrankte Menschen und ihre Angehörigen vorbehalten.