Kasane (dpa)
Das grundlegende Wissen und Können von Hebammen gleiche sich auf der ganzen Welt. Dennoch gebe es viele regionale und kulturelle Besonderheiten. "Die Geburt zählt zu den Schlüsselmomenten eines jeden Lebens weltweit. Es ist ein tiefes Bedürfnis, dabei eine verlässliche, medizinisch kundige Begleitung und Unterstützung zu erfahren", erklärte die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes, Ulrike Geppert-Orthofer. Mit ihrer Arbeit würden Hebammen grundlegende Menschenrechte schützen.
Das Hebammenwesen war von acht Staaten für die Unesco-Liste nominiert worden. An dem Antrag beteiligte sich Deutschland gemeinsam mit Kirgisistan, Kolumbien, Luxemburg, Nigeria, Slowenien, Togo und Zypern.
Hebammen begleiten der Unesco zufolge werdende Mütter vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit und unterstützen Familien beim Übergang in einen neuen Lebensabschnitt. Während der Schwangerschaft übernehmen und veranlassen Hebammen Vorsorgeuntersuchungen, beraten und begleiten bei Beschwerden oder der Wahl des Geburtsorts, hieß es. In Deutschland ist die Ausbildung heute weitgehend formalisiert. Seit 2020 werden angehende Hebammen in einem dualen Studium ausgebildet.
Der Unesco-Ausschuss für das immaterielle Kulturerbe tagt noch bis 9. Dezember in Kasane im afrikanischen Botsuana. Zum Immateriellen Kulturerbe zählen demnach lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken.