Berlin (dpa)
Die Corona-Krise hat viele Bürger laut einer Umfrage in diesem Frühling mehr bedrückt und direkter betroffen als ein Jahr zuvor. Dass sie die Situation psychisch belastet habe, sagten im Mai 49 Prozent der Befragten über sich, wie die Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller ergab. Bei einer Befragung von Juni 2020 hatten dies 44 Prozent bejaht. Eine Corona-Infektion in der eigenen Familie hatte demnach nun fast jeder Fünfte (19 Prozent), nachdem es vor einem Jahr 7 Prozent waren. Dass sie wirtschaftliche Einbußen hatten, sagten jetzt 28 Prozent nach zuvor 31 Prozent.
Fast zwei Drittel (65 Prozent) machen sich der Umfrage zufolge Sorgen, auch in Zukunft weitere Pandemien samt Einschränkungen und Lockdowns zu erleben - 29 Prozent haben diese Befürchtung nach eigenen Angaben nicht, 6 Prozent wissen es nicht. Dass sie mehr Rücksicht auf andere Menschen und deren Gesundheit nehmen, bejahten demnach drei Viertel der Befragten (76 Prozent), dass sie nun bewusster mit der eigenen Gesundheit umgehen knapp zwei Drittel (64 Prozent).
Nach einem so schwierigen Jahr für das Gesundheitswesen sei dies immerhin eine erfreuliche Nachricht, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller, Hubertus Cranz. Durch umsichtiges Verhalten könnten alle einen Beitrag leisten, gesünder zu leben und sich und die Mitmenschen vor Erkrankungen zu schützen.
Bei der Frage, welche Aktivitäten wieder an erster Stelle stünden, wenn es einen Gemeinschaftsschutz (Herdenimmunität) gegen das Virus gibt, wurden vor allem Besuche bei Freunden und Verwandten genannt: „Unmittelbar sobald möglich“ würden dies 34 Prozent tun, „im Lauf der dann folgenden Wochen“ ebenfalls 34 Prozent. Von mehr als 50 Prozent in diesen beiden Kategorien genannt wurden auch Feste bei Freunden und Verwandten sowie Restaurantbesuche. Sport in geschlossenen Räumen wie Fitnessstudios oder Schwimmhallen nannten 28 Prozent.
Für die aktuelle Umfrage wurden den Angaben zufolge 1000 Menschen ab 18 Jahre vom 18. bis 25. Mai vom Institut Nielsen befragt.