Berlin (dpa)
Neue, teure Arzneimittel gegen Krebs und andere schwere Krankheiten bringen den Patienten laut einer Studie in aller Regel keinen Durchbruch bei der Therapie.
Der Mehrwert sei oft fraglich, geht aus dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Innovationsreport 2016 der Universität Bremen im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Von den 23 neuen Medikamenten des Jahres 2013 gab es in 15 Fällen bereits zuvor andere Arzneitherapien mit oft demselben Wirkungsmechanismus.
Der TK-Report bewertet die Mittel mit Ampelfarben. Nur eines der untersuchten Präparate erreichte die grüne Bestnote. Neun Mittel bewertete der Report mit "gelb", 13 nur mit "rot". Es gebe also kaum echte Innovationen, kritisierten die Studienautoren. Zumindest durch einige der neuen Mittel seien aber Fortschritte erzielt worden, sagte der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Wolf-Dieter Ludwig.
Neben der Frage, ob Patienten auch auf andere Mittel zurückgreifen können, wurde nach dem zusätzlichen Nutzen der neuen Mittel und den Mehrkosten gefragt. Die sind demnach beträchtlich: Hatten die Neuheiten des Vorjahres noch im Schnitt 670 Euro pro Packung gekostet, waren es nun 1418 Euro.