Berlin (dpa)
Trotz Rekordbeschäftigung und florierender Wirtschaft sind in Deutschland laut Sozialverband VdK Deutschland viele Gruppen vom Wohlstand ausgeschlossen.
So liefen viele Frauen, die in dringend gebrauchten Berufen wie Altenpflege oder Erziehung arbeiten, wegen geringer Löhne Gefahr, in Altersarmut abzurutschen, sagte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher am Mittwoch in Berlin. „Altersarmut ist weiblich.“ „Irritiert“ zeigte sich sie, dass CDU und CSU laut ihrem Wahlprogramm bei der Rente in der kommenden Legislaturperiode erst einmal nichts Größeres unternehmen wollten. Dabei sei zunächst eine Stabilisierung und dann Anhebung des Rentenniveaus nötig.
Insgesamt würden Rentner mit geringem Einkommen, Arbeitslose, Alleinerziehende, Erwerbsgeminderte, Langzeitarbeitslose, chronisch Kranke sowie Menschen mit Behinderung immer mehr abgehängt. Trotz im kommenden Jahr wohl stabilen Krankenkassenbeiträgen seien beispielsweise viele chronisch Kranke wegen Zuzahlungen in wachsendem Maße von Gesundheitskosten belastet.
Mehr als 16 Millionen Menschen seien in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. „Es ist höchste Zeit, dass die Politik dieser Entwicklung aktiv entgegensteuert“, betonte die VdK-Präsidentin. Sie räumte ein, dass echte Verbesserungen viel Geld kosteten. Zur Finanzierung müssten deshalb höhere Spitzensteuersätze, die Einführung einer Vermögensteuer und eine Finanztransaktionssteuer sowie eine Reform der Erbschaftsteuer ganz oben auf der Agenda der nächsten Bundesregierung stehen.