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PATIENTENSCHÜTZER FÜR „DEMENZBEGLEITER“ IN KRANKENHÄUSERN

Mit den ungewohnten Bedingungen in einer großen Klinik kommen manche Patienten nicht so leicht zurecht. Nun werden Rufe laut, besonders Betroffenen auch besondere Hilfeleistungen zu gewähren.

Berlin (dpa)

Mit den ungewohnten Bedingungen in einer großen Klinik kommen manche Patienten nicht so leicht zurecht. Nun werden Rufe laut, besonders Betroffenen auch besondere Hilfeleistungen zu gewähren.

Angesichts von immer mehr Menschen mit Demenz machen sich Patientenschützer und die SPD für bessere Betreuungsangebote in den Krankenhäusern stark. Es brauche endlich mobile Teams als spezielle „Demenzbegleiter“, die sich um solche Patienten auf allen Stationen kümmern, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. „Das würde auch Pflegekräfte und Mediziner deutlich entlasten.“ Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach unterstützte die Forderung und sieht auch gesetzlichen Handlungsbedarf.

Für Betroffene sei das Krankenhaus „ein gefährlicher Ort“, erläuterte Brysch. Demenz werde oft nicht erkannt oder berücksichtigt. Zudem förderten die fremde Umgebung, fehlende Bezugspersonen, mangelnde Kommunikation und Hektik Angstzustände. Spezielle Begleiter kosteten zusätzliches Geld. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sei gefordert, eine gesetzliche Grundlage zur Finanzierung zu schaffen.

Lauterbach nannte die Forderungen sinnvoll und richtig. „Dadurch würden die negativen Auswirkungen von Krankenhausaufenthalten gemildert und das Behandlungsergebnis verbessert“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag). „Wir sollten gesetzlich verankern, dass Krankenhäuser ab einer bestimmten Größe Demenzbegleiter einsetzen.“ Spahn müsse hier schnell tätig werden.

Brysch verwies auf die steigende Zahl von Menschen mit Demenz. Aktuell seien es 1,7 Millionen in Deutschland, jedes Jahr erkrankten rund 300 000 neu. „Diese Patienten spielen in Krankenhäusern eine immer größere Rolle.“ Fast 85 Prozent aller Betroffenen würden kurz vor oder nach einer Demenz-Diagnose wegen einer Erkrankung stationär behandelt. Lauterbach sagte, durch Klinikaufenthalte verschlimmere sich bei vielen älteren Patienten eine Demenzerkrankung. „Gerade Narkosen beschleunigen häufig die Demenz.“ Daher dürfe es bei Älteren „absolut keine überflüssigen Narkosen mehr geben“.

Die Situation von Menschen mit Demenz rückt auch angesichts der alternden Gesellschaft stärker in den Blick. Darunter werden verschiedene Erkrankungsformen zusammengefasst, bei denen die geistige Leistungsfähigkeit stark zurückgeht. Experten der Krankenkassen hatten kürzlich dafür geworben, dass bei der Pflege Alternativen zu Medikamenten eine größere Rolle spielen sollten. Es gebe viele andere Verfahren wie Training von Alltagstätigkeiten, Übungen zum Gestalten von Beziehungen oder körperliche Aktivierung, erläuterte der Medizinische Dienst der gesetzlichen Kassen.

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