Berlin (dpa)
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Absicht der großen Koalition begrüßt, nach jahrelangem Streit endlich den Umgang mit Sterbehilfe zu klären.
"Es ist gut, dass es jetzt einen Fahrplan für ein Gesetz zum strafrechtlichen Verbot der organisierten Beihilfe zur Selbsttötung gibt", sagte der Verbandsvorsitzende Eugen Brysch der Nachrichtenagentur dpa. "Als Patientenschützer der Schwerstkranken und Sterbenden vertrauen wir darauf, dass die Abgeordneten ... die Not der Hilfesuchenden sowie die Sorgen der Angehörigen berücksichtigen."
Die Spitzen der Koalitionsfraktionen von Union und SPD haben bei ihrer Klausur zu Wochenbeginn einen relativ genauen Zeitplan für eine gesetzliche Regelung der Sterbehilfe beschlossen.
Zugleich verlangte Brysch, dass Pflegeangebote und medizinische Versorgung Sterbenskranker deutlich weiter ausgebaut werden, als sich dies die Koalitionsfraktionen vorgenommen haben. "Der Ruf nach Sterbehilfe braucht eine überzeugende Antwort: eine Würde wahrende Pflege und eine Medizin, die begleitet, wo Heilen nicht mehr möglich ist. Beides muss schon Jahre vor dem eigentlichen Sterben beginnen. Doch dazu steht weder etwas in den Petersberger Beschlüssen noch in dem jetzt vorliegenden Referentenentwurf Pflege", kritisierte Brysch.