Koblenz (dpa)
Die Telefonnummer 116117 des kassenärztlichen Notdienstes ist laut Reifferscheid immer noch zu wenig bekannt. Sie habe einen schlechten Ruf wegen langer Wartezeiten. Diese müssten verkürzt werden, um „Übersprungshandlungen“ frustrierter Anrufer zur 112 zu verhindern.
Die Chefärztin der Klinik für Notfallmedizin am Evangelischen Krankenhaus Köln-Kalk, Sylvia Schacher, verwies auf die jüngsten Reformvorschläge einer Expertenkommission für die Bundesregierung, die unter anderem neue integrierte Leitstellen vorsehen. Wer dann im Notfall 112 oder 116117 wählt, soll zunächst eine telefonische oder telemedizinische Einschätzung bekommen. Das Personal könnte einen Rettungswagen rufen oder aber auch einen Termin in einer Arztpraxis, einer Notdienstpraxis oder einer Notaufnahme buchen.
Mit Blick auf die Klagen von Notärzten und Rettungsdiensten über hohe Einsatzzahlen und Personalmangel sagte Chefärztin Schacher: „In Notfallaufnahmen gibt es noch keine Personaluntergrenzen.“ Das führe oft zu einer Überlastung der Mitarbeiter. Auf Intensivstationen dagegen sei eine Mindestzahl von Personal vorgeschrieben.