Berlin (dpa)
Im Osten Deutschlands wird weiterhin mehr Geld für Medikamente ausgegeben als im Westen. Spitzenreiter dabei bleibt Mecklenburg-Vorpommern.
Dort schlugen bei den Krankenkassen im vergangenen Jahr Arzneimittelausgaben von durchschnittlich 491 Euro pro Patient zu Buche. In Bayern waren es 340 Euro. Das geht aus dem neuen Arzneimittel-Atlas hervor, den das Forschungsinstitut IGES und der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) heute in Berlin vorstellten.
Hinter Mecklenburg-Vorpommern folgten die Bundesländer Berlin (472 Euro), Thüringen (468), Sachsen-Anhalt (451) und Sachsen (450). Der Durchschnittsbetrag für ganz Deutschland lag bei 384 Euro - 2 Euro weniger als 2011. In den meisten Bundesländern waren die Ausgaben leicht rückläufig - als Folge der Sparpakete und Hersteller-Rabatte.
Ausgaben-Spitzenreiter im Westen war Hamburg mit im Schnitt 423 Euro je Versichertem. Den stärksten Rückgang gab es mit knapp 5 Prozent in Sachsen.
Die höheren Arzneimittelausgaben in Ostdeutschland dürften darauf zurückzuführen sein, dass dort überdurchschnittlich viele ältere Menschen leben, die auf Medikamente angewiesen sind.
Nach einem Ausgaben-Rückgang im Jahr 2011 um vier Prozent auf 29 Milliarden Euro gab es im vergangenen Jahr wieder einen leichten Zuwachs um gut 400 Millionen Euro. Grund: Es wurden mehr Medikamente verschrieben. Die Gesamtausgaben der Kassen lagen aber immer noch unter denen des Jahres 2009.