Berlin (dpa)
Trotz vielfach angespannter Finanzen hat sich in den meisten Krankenhäusern die Patientenversorgung verbessert - dank eines von den Gesetzlichen Krankenkassen finanzierten Sonderprogramms im Volumen von 1,1 Milliarden Euro. Damit wurden zwischen 2009 und 2011 etwa 13 600 Pflegekräfte eingestellt, teilte der Spitzenverband der Kassen in Berlin mit.
Dieser hatte das Förderprogramm in einem Sonderbericht ausgewertet, über den die "Süddeutsche Zeitung" zuerst berichtete. Das Programm war von der großen Koalition beschlossen worden. Die Krankenhäuser erhalten laut Kassen auch nach Ende des Programms zusätzliches Geld für Pflegekräfte. Dem Bericht zufolge nahmen etwa 70 Prozent aller Krankenhäuser an der Förderung teil.
In den übrigen Kliniken dürften Stellen weggefallen sein: Denn die amtliche Statistik zeigt für alle Krankenhäuser unterm Strich einen Zuwachs von 9200 Vollzeitstellen - damit blieben 4400 Stellen offensichtlich auf der Strecke.
In den Bundesländern fielen die Ergebnisse unterschiedlich aus: In Bremen fielen trotz der Hilfen 246 Stellen weg, in Sachsen-Anhalt waren es 165 und in Schleswig-Holstein 199. In Bayern und in Nordrhein-Westfalen entstanden jeweils knapp 2400 Stellen neu, in Hessen und Sachsen jeweils gut 900.
Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, nannte das Programm "einen guten Ansatz mit dem Nachteil des begrenzten Finanzierungszeitraums". Mit der angekündigten Krankenhaus-Finanzierungsreform müsse der Mittelzufluss für neue Pflegekräfte "dauerhaft gewährleistet werden."