Berlin (dpa)
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hat die Ärzte aufgefordert, flexiblere Sprechstunden anzubieten. „Die Versicherten dürfen zu Recht erwarten, dass sich die Öffnungszeiten der Praxen nach ihren Bedürfnissen richten“, sagte das neue Vorstandsmitglied im Kassen-Spitzenverband, Stefanie Stoff-Ahnis, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag).
In den vergangenen Jahrzehnten habe sich die Lebenswirklichkeit vieler Menschen komplett geändert: Sie kauften online ein, arbeiteten mobil, ein Rund-um-die-Uhr-Service sei in vielen Branchen selbstverständlich geworden. Die niedergelassenen Ärzte hätten sich darauf aber nicht eingestellt.
„Die Praxen sind Mittwoch- und Freitagnachmittag oder am frühen Abend fast alle gleichzeitig geschlossen, am Samstag sowieso“, sagte Stoff-Ahnis. „Die Ärzteschaft ist dringend gefordert, mit der Zeit zu gehen und über mehr Flexibilität und Koordination untereinander die Versorgung der Patienten zu verbessern.“
Stoff-Ahnis forderte zudem einen „Modernisierungsschub“ in den Praxen. „Im Zeitalter der Online-Kommunikation erwarten die Versicherten, dass ihnen auch online per Videosprechstunde geholfen wird.“ Die Videosprechstunde müsse Alltag werden.