Berlin (dpa)
Kommunen und Sozialverbände fordern mehr finanzielle Unterstützung des Bundes für den Hitzeschutz. Die Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages, Katja Dörner, sagte der Düsseldorfer “Rheinischen Post“, es hätten zwar viele Kommunen bereits Hitzeaktionspläne, doch ein solcher Plan bleibe ein „Papiertiger, wenn wir die geplanten Maßnahmen nicht umsetzen können, weil den Kommunen das Geld fehlt“. Allein könnten die Städte die Daueraufgabe Hitzeschutz nicht stemmen.
„Über das Klimaanpassungsgesetz des Bundes, das seit 1. Juli in Kraft ist, können auch Hitzeschutzmaßnahmen umgesetzt werden“, sagte Dörner. Dafür müssten die Länder das Gesetz jetzt schnell in Landesrecht umsetzen. Das Gesetz verpflichtet sowohl die Länder als auch die Bundesregierung, Klimaanpassungsstrategien zu erarbeiten und diese umzusetzen.
Sozialverband fordert Klimaanlagen für Sozialeinrichtungen
Die Präsidentin des Sozialverbands VDK, Verena Bentele, sagte, viele Kommunen und Kreise setzten sich mit dem Thema bereits auseinander, es fehle aber häufig an finanzieller Unterstützung. Konkret müssten vor allem Altersheime, Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser mit Klimaanlagen ausgerüstet werden.
Die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Sabine Bösing, forderte einen Hitzeschutzfonds, damit Dienste und Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe etwa Sonnencreme, Trinkwasser und Sonnensegel anschaffen könnten.
Bundesbauministerin Klara Geywitz hatte am Montag eine Strategie vorgelegt, die Stellschrauben für Stadtplaner und Bauingenieure zum Schutz gegen Hitze aufzeigen soll. Empfohlen werden darin zum Beispiel mehr Parks, Straßenbäume und grüne Dächer, die für Abkühlung sorgen. Damit Pflanzen in längeren Trockenperioden nicht vertrocknen, müssten Flächen geschaffen werden, wo Regen versickern kann.