Berlin (dpa)
Krankheitsausfälle im Job sind nach einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit auch im Sommer auf einem hohen Stand
geblieben. Fast ein Drittel der Erwerbstätigen (30,5 Prozent) war demnach im Zeitraum von Juli bis einschließlich September mindestens
einmal krankgeschrieben, wie die Kasse nach eigenen Versichertendaten mitteilte. Das sei für ein Sommer-Quartal mit hohen Temperaturen und
vielen Ferienwochen ungewöhnlich. Insgesamt lag der Krankenstand bei 5,0 Prozent. An jedem Tag des dritten Quartals waren also im Schnitt
50 von 1.000 Beschäftigten krankgeschrieben.
Neun Prozent mehr Krankschreibungen im Sommer
Nach DAK-Angaben gab es in diesem Sommer neun Prozent mehr Krankschreibungen als vor einem Jahr. Nur weil die durchschnittliche
Krankheitsdauer kürzer gewesen sei, hätten DAK-versicherte Arbeitnehmer insgesamt nicht mehr Arbeitsausfall als im Rekordsommer
2023 gehabt. Die meisten Ausfälle verursachten demnach Muskel-Skelett-Erkrankungen, gefolgt von psychischen Erkrankungen und
Atemwegserkrankungen. Eingeflossen in die Auswertung sind die Krankschreibungen von mehr als 2,3 Millionen Beschäftigten. Bei der
DAK sind nach eigenen Angaben gut 5,5 Millionen Menschen versichert.
Kassenchef Andreas Storm forderte auch mit Blick auf die Wirtschaftsflaute und Belastungen für Unternehmen eine "seriöse und
gründliche Debatte über die wirklichen Ursachen" für den anhaltend hohen Krankenstand. "Schnellschüsse wie die Forderung nach einer
Abschaffung der telefonischen Krankschreibung oder eine Blaumacher-Debatte helfen den Betroffenen und den Betrieben nicht
weiter", sagte er.