Bremen/Berlin (dpa)
Für die Offenhaltung der Schulen im zweiten Pandemie-Herbst spielen Experten zufolge Erwachsene eine entscheidende Rolle. Vereinzelte Infektionen an den Schulen sind nach Ansicht des Berliner Virologen Christian Drosten hinnehmbar, wenn möglichst alle Eltern und Lehrer geimpft sind. „Ein kontrolliert schwelendes Geschehen muss man akzeptieren, wenn der Schulbetrieb laufen soll. Man wird nicht jegliche Verbreitung an Schulen unterbinden können, aber möglichst eine unkontrollierte Ausbreitung.“
Auch die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek hält es generell für wichtig, dass sich so viele Erwachsene wie möglich impfen lassen. „Das ist wichtig für den Eigenschutz, aber eben auch, um diejenigen zu schützen, die sich nicht beziehungsweise noch nicht impfen lassen können. Dazu zählen insbesondere auch Kinder.“
Einen wesentlichen Einfluss auf die Situation an den Schulen wird auch die Akzeptanz der Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche haben, die seit Mitte August von der Ständigen Impfkommission für die Altersgruppe ab 12 Jahren empfohlen wird. Derzeit beobachten Kinderärzte eine hohe Nachfrage in den Praxen. Auf die medizinische Empfehlung der Kommission hätten viele Eltern gewartet, sagte Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte. Neben dem Gesundheitsschutz für ihre Kinder gehe es vielen Eltern auch darum, mit Hilfe der Impfungen neue Schulschließungen möglichst zu verhindern.