Berlin (dpa)
Das Finanzpolster der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland wächst dank der guten Wirtschaftslage weiter. Bis Ende Juni überschritten die Reserven erstmals die Marke von 20 Milliarden Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium am Dienstag in Berlin mitteilte. Dies entspreche im Schnitt mehr als dem Vierfachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestrücklage. Bis Ende März waren noch insgesamt 19,9 Milliarden Euro in der Reserve gewesen.
Minister Jens Spahn (CDU) bekräftigte mit Blick auf schon auf den Weg gebrachte Gesetzespläne, von weiter steigenden Reserven sollten auch die Beitragszahler profitieren. Vorgesehen ist, dass Kassen mit sehr hohen Reserven ab 2020 einen Teil ihrer Rücklagen über geringere Zusatzbeiträge abbauen müssen. Voraussetzung ist, dass bis dahin eine Reform des Finanzausgleichs unter den Kassen geschafft ist.
Im ersten Halbjahr 2018 verbuchten die gesetzlichen Kassen insgesamt einen Überschuss von 720 Millionen Euro. Dabei standen Einnahmen von 120,3 Milliarden Euro Ausgaben von 119,6 Milliarden Euro gegenüber. Nach den ersten sechs Monaten spreche alles dafür, dass die Kassen auch das Gesamtjahr mit einem deutlichen Überschuss abschließen, erläuterte das Ministerium.