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Feiern gegen den Winterblues: Mit Festen gegen schlechte Laune

Bei nasskaltem Matschwetter heißt es oft: Winter ist doof. Manchen Menschen machen die dunklen Monate richtig zu schaffen. Wenig Tageslicht und kaltes Wetter beanspruchen Psyche und Physis.

Berlin (dpa)

Bei nasskaltem Matschwetter heißt es oft: Winter ist doof. Manchen Menschen machen die dunklen Monate richtig zu schaffen. Wenig Tageslicht und kaltes Wetter beanspruchen Psyche und Physis.

Kurze Tage, lange Nächte - dazu graues Matschwetter und frostige Temperaturen: Selten meckern die Menschen so viel übers Wetter wie im Winter. Einigen schlägt die kalte Jahreszeit merklich aufs Gemüt. Das liegt Wissenschaftlern zufolge hauptsächlich am wenigen Tageslicht.

Der Winterblues sei vor allem durch den Biorhythmus des Menschen begründet, sagt der Biopsychologe Peter Walschburger von der Freien Universität Berlin. Wenn die Nächte länger werden, sind auch die Stoffwechselaktivitäten geringer. Das mangelnde Licht lässt den Menschen antriebslos werden. Zusammen mit wenig Bewegung kann das eine gedämpfte Stimmung verursachen. In einigen Fällen könne es sich laut Walschburger sogar um eine "Vorstufe einer klinischen relevanten Depression" handeln.

Die kalten, grauen Tage setzen in manchen Fällen auch der Physis zu. "Der Winter ist immer eine Herausforderung für den Körper, er ist eine Extrembelastung. Vor allem das Risiko für Grippe, Lungenentzündung und Herzinfarkt steigt", erläutert Professor Wolfgang Franz von der Universitätsklinik Innsbruck.

Fast jeder vierte Deutsche leidet laut einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2013 unter herbstlichen und winterlichen Bedingungen. Von 1000 Befragten gaben 23 Prozent an, im Herbst und Winter nicht so gute Stimmung zu haben. Dabei haben Frauen doppelt so häufig wie Männer schlechtere Laune.

Die Telefonseelsorgen haben in der dunklen Jahreszeit alle Hände voll zu tun. Die Gesprächsdauer verlängert sich nach Angaben der Evangelischen Konferenz für Telefonseelsorge im Schnitt von 19 Minuten auf 21 Minuten. Besonders zum Jahreswechsel würden Probleme, die das ganze Jahr schon vorhanden seien, an Präsenz gewinnen, sagte deren Vorsitzende Ruth Belzner. Häufig würden auch "Jahresbilanzgespräche" geführt.

Von einem Winterblues ist aber bei weitem nicht jeder betroffen.

Einigen Menschen geht es in der dunklen Jahreszeit sogar besser.

Knapp jeder Zehnte fühlt sich laut Forsa-Umfrage besonders wohl.

Gegen schlechte Winterlaune könnten sich Menschen aber aktiv wehren, sagt Walschburger. "Einerseits haben Menschen die körperliche Grundlagen für saisonale Schwankungen in ihrem Aktivitätsniveau, andererseits sind sie durch zivilisatorischen Aspekte beeinflusst." Einladungen und Feste könnten die schlechte Laune kompensieren: Sie verbessern das Lebensgefühl und regen den Stoffwechsel an.

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