Wiesbaden (dpa)
Die Corona-Krise drückt weiter auf die Ausbildungszahlen in Deutschland. Zwar haben im vergangenen Jahr mit 467 100 Menschen etwas mehr junge Leute einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen als 2020, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf der Grundlage vorläufiger Zahlen berichtete. Das Niveau aus dem Vorkrisenjahr 2019 (513 300 Neuverträge) wurde aber erneut nicht erreicht.
Mit 465 700 neuen Auszubildenden hatte das Corona-Krisenjahr 2020 einen historischen Tiefstand markiert. Grundsätzlich leidet das duale Ausbildungssystem unter der Konkurrenz akademischer Bildungswege und den sinkenden Zahlen bei den Schulabsolventen. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber ist seit Jahren tendenziell rückläufig. In der Corona-Krise sind zudem zahlreiche Informationsveranstaltungen an den Schulen sowie Betriebspraktika ausgefallen.
2021 konnten vor allem die freien Berufe mehr junge Menschen von einer Ausbildung überzeugen. In den Arzt- und Anwaltspraxen fingen 6,5 Prozent mehr ihre Ausbildung an, während der öffentliche Dienst 2,1 Prozent weniger neue Verträge abschloss.
Wegen der geringen Zahlen in den Vorjahren sank die Gesamtzahl der Auszubildenden zum Jahresende 2021 um 2,4 Prozent auf 1,258 Millionen ab. Den größten Anteil der Lehrstellen stellen weiter die Betriebe der Industrie- und Handelskammern mit gut 710 000 Auszubildenden vor dem Handwerk mit knapp 357 000 Menschen.