Berlin (dpa)
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat sich angesichts des Impfstaus beim Corona-Impfstoff von Astrazeneca dafür ausgesprochen, diesen Impfstoff für andere Gruppen freizugeben. Man müsse sehr schnell dafür sorgen, dass der Impfstoff von Astrazeneca über die Hausärzte verabreicht werden könne, da nur diese wüssten, welche Personen mit Vorerkrankungen gefährdet seien, sagte Dobrindt am Dienstag vor Online-Beratungen der Unionsfraktion im Bundestag. Dies sei über die Impfzentren nicht zu organisieren. Dazu müsse man „nicht weiter abwarten, bis Impfstoffe auf Halde liegen“.
Es sei jetzt schon erkennbar, dass mit dem Impfstoff von Astrazeneca zusätzliche Gruppen geimpft werden könnten, wenn man die Impfungen über die Hausärzte organisiere, betonte Dobrindt. Bis Donnerstag sollen knapp 1,1 Millionen Dosen des Vakzins geliefert werden, insgesamt erhöht sich die Liefermenge damit auf fast 3,2 Millionen, wie aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorgeht.
Vor den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten über mögliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen an diesem Mittwoch betonte Dobrindt, es müsse eine klare Perspektive für die kommenden Wochen und Ostern geben. Die in der Bevölkerung stark ausgeprägte Erwartung, dass es zu Erleichterungen und Lockerungen komme, müsse neben dem Infektionsgeschehen eine große Rolle spielen. Viele hätten über Ostern Urlaub, es gebe den Wunsch nach Bewegung. Lockerungen müssten aber mit einer Hotspot-Strategie verknüpft werden. Vorsicht habe auch angesichts der Mutationen des Virus nach wie vor oberste Priorität.