Berlin (dpa)
Vor dem Deutschen Ärztetag hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) Ärzte-Forderungen nach höheren Honoraren für die Behandlung von Privatpatienten zurückgewiesen.
"Ich kenne keine Berufsgruppe, die einen kompletten Inflationsausgleich bekommt", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Zuvor hatte sich der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, für eine entsprechende Anpassung der Gebührenordnung ausgesprochen.
In der entsprechenden Gebührenordnung für Ärzte seien die maßgeglichen Rechengrößen seit 1996 unverändert, bekräftigte Montgomery in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Diese Ordnung regelt die Abrechnung aller medizinischen Leistungen außerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung.
Nach Bahrs Worten steht im kommenden Jahr zudem eine Überprüfung des Beitragssatzes der gesetzlichen Krankenversicherung an, der im Augenblick bei 15,5 Prozent des Bruttolohns liegt. "Die FDP wollte den Satz nie so hoch haben, das war Bedingung aus der Union."
Die Ärzteschaft kommt von diesem Dienstag an zum 116. Deutschen Ärztetag in Hannover zusammen. Zuvor bestimmen die Kassen- und Hausärzte an diesem Montag in der niedersächsischen Landeshauptstadt ihre Positionen.