Berlin (dpa)
„Das internationale Geschäft wird auch in den kommenden Jahren eine tragende Rolle spielen“, sagte Verbandsvorstand Martin Leonhard. Bis 2027 rechne die Beratungsgesellschaft Frost & Sullivan mit einem jährlichen Wachstum des Weltmarktes für Medizintechnik von fünf Prozent.
Das Inlandsgeschäft dagegen sei im vergangenen Jahr nominal um nur drei Prozent gewachsen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) rechne 2024 mit einem Rekord bei Insolvenzen. Bei den Pflegeeinrichtungen sehe es gleich aus. „Die Rahmenbedingungen werden aber nicht besser, sondern immer kritischer. Der Bürokratieaufwand hat durch die neue europäische Medizinprodukteverordnung ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen, verursacht hohe Kosten und bindet dringend benötigte Personalkapazitäten“, sagte Leonhard. Sorgen bereite der Branche auch die geplante Beschränkung von Hochleistungswerkstoffen auf Basis von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), wodurch viele Medizinprodukte vom Markt verschwinden könnten.
Die Medizintechnik-Branche beschäftigt in Deutschland laut Spectaris rund 265 000 Menschen. 93 Prozent der Betriebe seien kleine oder mittelständische Unternehmen mit höchsten 250 Beschäftigten.