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Neurologen: Viele Medikamente gegen Demenz - kaum eines hilft

Die Zahl dementer Menschen wird in den nächsten Jahren steigen. Aber was kann diesen Patienten helfen? Experten veröffentlichten neue Richtlinien und meinen: Was dem Herz gut tut, hilft auch dem Gehirn.

Berlin (dpa)

Die Zahl dementer Menschen wird in den nächsten Jahren steigen. Aber was kann diesen Patienten helfen? Experten veröffentlichten neue Richtlinien und meinen: Was dem Herz gut tut, hilft auch dem Gehirn.

Die meisten Medikamente gegen Demenz sind wirkungslos, aber einige wenige helfen Experten zufolge zumindest etwas. So könne etwa die Gruppe der Acetylcholinesterase-Hemmer die Fähigkeit der Patienten fördern, ihre Alltagsaktivitäten zu verrichten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Expertengruppe, die am Mittwoch in Berlin eine überarbeitete „Leitlinie Demenzen“ vorstellte. Es gebe auch Hoffnung, dass Alzheimer und andere Demenzen durch Präventionsmaßnahmen gebremst oder sogar verhindert werden könnten.

„Die Hinweise verdichten sich, dass eine Alzheimer-Demenz nicht allein Schicksal ist“, sagte Prof. Frank Jessen, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Köln. „Es gibt wahrscheinlich Möglichkeiten, das Risiko einer Erkrankung zu mindern. Als Faustregel gilt: Was dem Herz gut tut, hilft auch dem Gehirn.“ Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Zuckererkrankung, Übergewicht oder Rauchen erhöhen den Fachleuten zufolge auch die Wahrscheinlichkeit für eine spätere Demenz. Körperliche Bewegung und ein aktives soziales Leben könnten helfen, die Erkrankung zu bremsen.

Eine „Anti-Demenz-Diät» gebe es zwar nicht, aber Hinweise, dass etwa Fisch gut sei und eine Ernährungsweise, wie sie im Mittelmeerraum üblich sei. Von der Einnahme von Hormonersatz-Präparaten zur Prävention von Demenz raten die Experten ab.

In Deutschland leben den Angaben zufolge bis zu 1,5 Millionen Menschen mit Demenz, zwei Drittel davon sind Alzheimer-Patienten - Tendenz in der alternden Gesellschaft steigend. 

Familienmitglieder, die Demenz-Patienten betreuten, müssten besser unterstützt werden. Gerade die persönliche Betreuung sei gleichrangig mit medikamentöser Behandlung zu sehen, sagte Wolfgang Maier von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und einer der Initiatoren der überarbeiteten Leitlinie. „Wir fordern daher systematische Beratungs- und Trainingsangebote für Angehörige“, hieß es. 

Anfang des Jahres trat das zweite Pflegestärkungsgesetz in Kraft, das demente Patienten und Pflegebedürftige mit körperlichen Behinderungen beim Zugang zu Pflegeleistungen gleichstellt. Zudem wurde die Unterstützung der pflegenden Angehörigen verbessert. 

Nur die Hälfte der Demenzkranken werde in der Versorgung als solche erkannt, erläuterten die Experten der beiden für die Leitlinien federführenden Gesellschaften - die DGPPN und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Und noch weniger erhielten eine Behandlung nach den medizinischen Standards.

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