Seit zehn Jahren analysiert das CHE die Entwicklung beim Studium ohne allgemeine Hochschulreife und Fachhochschulreife und veröffentlicht entsprechende Informationen auf dem Portal studieren-ohne-abitur.de. Seit 2011 hat sich die Zahl der Studierenden ohne Abitur in Deutschland von 32.200 auf 70.338 mehr als verdoppelt. Besonders beliebt sind dabei private Hochschulen. „Im Zehn-Jahres-Vergleich zeigt sich, wie immens der Boom bei den privaten Hochschulen ist. Schrieben sich 2011 gerade mal rund 18 Prozent aller Erstsemester ohne Abitur oder Fachhochschulreife dort ein, sind es jetzt fast 50 Prozent“, erläutert Sigrun Nickel, Leiterin Hochschulforschung beim CHE. „Eine wesentliche Ursache für diesen Trend ist, dass private Hochschulen ein sehr flexibles Studienangebot mit hohen Anteilen von E-Learning bereitstellen, welches in Teilzeit absolviert werden kann. Dies kommt berufserfahrenen Studierenden oftmals entgegen, die mit einem Durchschnittsalter von 33 Jahren rund 7,5 Jahre älter sind als ihre Kommilitonen mit Abitur und häufig schon Familie haben“, so Nickel.
Im Vergleich der Hochschultypen liegen die Fachhochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften weit vorne: Rund drei Viertel aller Studienanfänger:innen ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung entscheidet sich für ein dort angebotenes praxisnahes Studium. Rund neun von zehn der beruflich qualifizierten Studierenden absolvieren ein Bachelorstudium.
An der APOLLON Hochschule starteten im Jahr 2021 in Bremen 235 Studierende ohne(Fach-)Abitur ins Studium, mit dieser Zahl führt sie die Hochschulen im Bundesland Bremen an.